Historisches

Die heutige Schützenbruderschaft St. Hubertus Sundern, die sicherlich älteren Ursprungs ist, findet ihre erstmalige Erwähnung in den Wirren des dreißigjährigen Krieges: Die "Sunderschen Schützen" bewachten in der Nacht zum 09. Juni 1632 die St. Lambertus Pfarrkirche zu Affeln mit ihrem wertvollen Schnitzaltar. Diese Vereinigung wurde 1736 als "Hochlöbliche Schützen Companie des h. Huberti in Sundern" wiederbegründet.

Durch das neue Bruderschaftsbuch von 1777 erfahren wir erstmals von einem Vogelschießen. Seit 1889 erwählt sich der jeweilige Regent eine Schützenkönigin. Das historische Königssilber ging leider in den Wirren Ende des letzten Weltkrieges verloren. Die daraufhin 1950 neu gestiftete Kette ist der verlorenen in etwa nachgebildet. Die 1907 erbaute Schützenhalle zerstörte ein Großbrand am 30. Januar 1950. Bereits am 5./6. August des Jahres feierten die Schützen das erste Schützenfest nach dem 2. Weltkrieg in der neu aufgebauten Halle.

Nicht nur zum Hochfest der Schützen, sondern auch zu den verschiedensten Veranstaltungen der Stadt bildet die Hubertushalle bis heute den würdigen Rahmen.Das stets große Ansehen der Bruderschaft lässt sich an den auswärtig eingetragenen Mitgliedern erkennen. So schrieben sich bereits 1779 der Westfälische Landdrost Franz Wilhelm Freiherr von Spiegel und Christian Fürst von Hohenlohe sowie 1827 der Prinz von Wittgenstein in das Bruderschaftsregister ein. Besondere Bedeutung spielt bis heute die so genannte "alte Fahne", die ihren Ursprung in der 1864 geweihten Bruderschaftsfahne hat. Diese beim traditionellen Schützenfest Anfang Juli mitgeführte Fahne symbolisiert in besonderer Weise den Willen, der über 2000 Mitglieder umfassenden Bruderschaft, aus der Tradition heraus und den Leitworten

 

Glaube - Sitte - Heimat

 

die Gegenwart und die Zukunft zu gestalten.

 

Wallfahrt zum Jubiläum: Auf den Spuren des heiligen Hubertus

Auf den Spuren des heiligen Hubertus

Die Schützenbruderschaft St. Hubertus Sundern 1631 konnte im Jubiläumsjahr 2006/2007 auf ihre 375-jährige Geschichte zurückblicken. Zu den herausragenden Veranstaltungen des Jubiläumsjahres gehörte auch die Wallfahrt nach Trier und St. Hubert, zu der sich eine Gruppe von 68 Pilgern aus Sundern am 27. April 2007 unter Leitung des Präses der Schützen, Pastor Michael Schmitt, auf den Weg machte.

Das erste Ziel der Reise war die historische Pfarrkirche St. Hubertus in dem kleinen Örtchen Wolfsfeld. In dieser alten Dorfkirche mit den aus mittelalterlicher Zeit stammenden Deckenmalereien zu Ehren des hl. Hubertus feierten die Pilger aus der Röhrstadt eine erste hl. Messe. Zudem konnte Pastor Schmitt einen Einblick in die Geschichte des Gotteshauses und zur Hubertusverehrung in der Region geben. Im Anschluss nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort wurde die Eifeler Obstbrennerei Zender besichtigt, wo sich die Sunderner über die Herstellung der edlen Tropfen informieren und die Möglichkeit nutzen konnten, diese zu verkosten.

Nach dem Eintreffen, an dem als Unterkunft ausgewählten Hotel in Trier, nutzen die Reisenden den Abend für eine erste Besichtigung der historischen Stadt. Trier wurde zur Römerzeit von Kaiser Konstantin zum bedeutesten römischen Verwaltungsstandort nördlich der Alpen ausgebaut. Von dort aus führte er ein paar Jahre das römische Weltreich. Noch heute beziehen sich die Trierer darauf wenn sie angeben, Trier sei die älteste Stadt Deutschlands.

Am Morgen des zweiten Pilgertages konnten die von herrlichem Wetter mit sommerlichen Temperaturen verwöhnten Teilnehmer den Bischof von Trier, Dr. Reinhard Marx, anlässlich einer persönlichen Audienz im Garten der Bischofsresidenz kennenlernen. Der Bischof nahm sich hierbei viel Zeit für die Sunderner. Dr. Marx lies es sich nicht nehmen, ihnen persönlich den Amtssitz und den Dom zu zeigen, und ihnen viele interessante Informationen dazu und zu den Heilig-Rock-Tagen in Trier zu geben.

Den Nachmittag nutzten die Pilger für eine Erkundung der Stadt, und nahmen an einer Stadtführung teil. Am Abend klang ein für alle schöner und erlebnisreicher Tag in geselliger und fröhlicher Runde aus.

Am Morgen des dritten Tages der Pilgerreise hieß es Abschied nehmen von Trier. Diese schöne und an geschichtlichen und kulturellen Höhepunkten reiche Stadt hat dabei bei den Reisenden viele Erinnerungen und Eindrücke hinterlassen. Doch es ging nun mit dem Bus in Richtung Belgien, in das Gebiet der Ardennen. Dort stand der Reisegruppe aus dem Röhrtal der Höhepunkt der Reise noch bevor. Nach dem Eintreffen in St. Hubert, begaben sich die Pilger zur Hubertus-Basilika. In dem Gotteshaus zu Ehren des h. Hubertus wurde von Pastor Schmitt eine hl. Messe zelebriert. An dieser Messe nahmen, als äußere Zeichen der Schützenbruderschaft, zwei Fahnenabordnungen in Uniform teil.

Neben der Bruderschaftsfahne war die neue Fahne der Jungschützenkompanie mit auf die Reise genommen worden. Während der Messe wurde diese, getragen von den Vorstandsmitgliedern der Jungschützenkompanie, feierlich geweiht.

Die Pilger übergaben auch eine Hubertuskerze an die Gemeinde von St. Hubert. Der Besuch in der Basilika wurde durch eine informative Führung durch den sakralen Bau abgerundet. Nach einem stärkenden Mittagessen in einem Restaurant des Ortes, machte sich die Reisgruppe auf die Rückfahrt nach Sundern.

Ein herzliches Dankeschön gilt dem Organisator dieser gelungenen Wallfahrt, Präses Michael Schmitt. Seine intensiven Vorbereitungen haben den Teilnehmern eine Pilgerreise möglich gemacht, die allen noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.

 

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